Wir haben gestern Abend doch nicht mehr gevespert. Der Wirt der leider geschlossenen Taverne an unserem Anlegeplatz in Meganisi war kurz nach dem Rechten sehen und hat uns mit in das nächste Dorf zu einer geöffneten Taverne genommen 🙂
Dort haben wir super lecker gegessen 🙂
… und wurden anschließend von diesem Gastwirt wieder zurück zu unserer „Agapi mas“ gefahren! Ist das nicht super freundlich und hilfsbereit? So kennen wir die Griechen und freuen uns über die Gastfreundschaft 🙂
In Meganisi kam noch eine Flottille mit 10 Segelschiffen an. Trotz des großen Abstands zu unserem Anlageplatz war deren horrorlaute Musik durch die ganze Bucht zu hören 🙁 Solche Schnösel ! Ich konnte trotzdem richtig gut schlafen und bin heute erst um 07:30 Uhr aufgewacht. Es war herrlicher Sonnenschein und wir haben uns wieder Kaffee gemacht und Müsli mit Apfel und Joghurt gefrühstückt.
Es war noch fast windstill, als wir aus der Bucht motort sind. Ein leiser Windhauch war zu spüren, so dass wir gleich die Segel gesetzt haben. Kurs war heute Richtung Kastos. Von dort ist es nicht weit nach Kalamos, wo wir am ersten Tag waren. Am Donnerstag zieht wahrscheinlich ein kräftiges Tief durch und dann können wir dort abwettern und sind gut aufgehoben.
Die Agapi mas hat sofort Schleichfahrt aufgenommen. Andere Segler standen da noch auf der Stelle. Es dauerte nicht lange, bis der Wind zunahm und wir gut in Fahrt gekommen sind.
Der Wind wurde immer besser, Windstärke 3-4, und Meganisi entfernte sich nach hinten flott immer weiter 🙂
Wir konnten fast kerzengerade auf das südwestliche Ende von Kastos zu segeln. Noch eine Halse und wir steuerten südlich der Insel direkt auf den Hafen Kastos zu, wo wir zunächst erstmal mit Buganker rückwärts an der Kaimauer angelegt haben. Beim ersten Versuch war allerdings die Ankerkette mit Leine zu kurz, so dass wir ca. gut 5 Meter vor der Kaimauer abgebremst wurden 🙁 Also die Ankerleine und Kette nochmals eingeholt und den Anker weiter Richtung Kaimauer fallen gelassen. Jetzt hats gereicht und wir haben erstmals die Gangway vom Schiff zur Kaimauer ausgepackt und montiert. Die ist ganz gut zu gebrauchen.
Nach dem Anlegemanöver war erst mal Kaffee angesagt. Als wir aber danach zur Yacht zurückgekommen sind, hatte der Anker leicht nachgegeben 🙁 Zwischenzeitlich war aber Platz an der seitlichen Kaimauer frei, wo wir gut seitlich anlegen konnten, so dass wir schleunigst „umgeparkt“ haben. Hier liegen wir sicherer und es kann nichts passieren.
Wir haben heute eine gute Strecke gesegelt und dabei einige Monohulls (Einrumpfboote) deklassiert 🙂 Es war super! Seglerisch komme ich echt auf meine Kosten 🙂
Soweit mal für heute. Ganz liebe Grüße nach Hause an alle und bis demnächst wieder hier
Habe heute bis 07:30 Uhr durchgeschlafen. Es geht mir richtig gut 🙂 Mein erster Blick aus meinem Kajütfenster:
Wolkenfreier Himmel, keinerlei Wind hier in Kalamos:
Habe in der „Bäckerei von Kalamos“ erst mal 2 Cappuccino zu mir genommen. Die Bäcker machen eben immer als erste auf 🙂
Nach wiederum sehr nahrhaftem Müsli-Frühstück von Waldemar hat er mit Thakis in Mitikas telefoniert und wollte sich ein Bimini (Stoffverdeck für das Cockpit zum Auf- und Zuklappen) für die „Agapi mas“ bestellen und die Maße durchgeben. Thakis hat aber darauf bestanden, diese selbst abzunehmen.
Also sind wir unter Motor in Richtung Mitikas losgefahren. Schon an der Hafenausfahrt haben wir bemerkt, dass kein Kühlwasserstrahl aus dem Motor lief. Schnell Motor abgeschaltet und kontrolliert. Nach umfangreicher Suche konnten wir auch einen Kabelbinder finden, mit dem wir in die Auslassdüse für das Kühlwasser hineingekommen sind. Es war offensichtlich irgendeine Verstopfung, die wir so beseitigen konnten und das Kühlwasser lief wieder. Ein Glück !!! Alles nochmals gut gegangen.
Also weiter nach Mitikas und Thakis getroffen. Die Maße waren schnell genommen und wir konnten, nachdem der Wind nun aufgefrischt hat, unbeschwert los Segeln.
Wir lassen Mitikas hinter uns.
Wir haben zunächst Kurs auf Ithaka oder Meganisi genommen, um je nach Windentwicklung später zu entscheiden, welches der beiden Ziele wir anlaufen werden. Mitikas haben wir flott hinter uns gelassen. Wir hatten nun super Segelwind!
Als Mitikas nur noch als kleiner Punkt am Horizont zu sehen war und der Wind nach wie vor aus westlicher bis südwestlicher Richtung kam, haben wir Meganisi angesteuert. Dort ist eine wunderschöne Bucht, gut geschützt mit toller Gastronomie.
Seglerisch war der Törn ein echter Leckerbissen! 🙂 In der Bucht angekommen war hier fast kein Wind und das Anlegemanöver gestaltete sich vorbildlich 🙂
So sind wir heute eine wirklich schöne Strecke toll gesegelt und darüber auch ganz glücklich. Was wir nicht ahnen konnten: Die Insel – zumindest die Bucht in der wir liegen – ist völlig verlassen! Beide Tavernen haben trotz des hier verlängerten Osterwochenendes und der Kurzferien noch geschlossen! 🙁
Aber macht nichts, wir haben Brot und Wurst dabei und werden heute Abend entweder einfach vespern oder wir lassen uns ein Taxi kommen und in die Hauptstadt der Insel (Vathy) fahren. Kostet ca. 10 Euro.
Bisher also alles in allem ein toller Tag und eine schöne Segelstrecke:
Kalamos bis Mitikas motort, Mitikas bis Meganisi gesegelt.
Jetzt ist aber erst mal Relaxen angesagt. Waldemar döst auf der Yacht, ich sitze in der geschlossenen Taverne und schreibe diesen Bericht. Dabei nutze ich deren WLAN. Das Kennwort hat sich seit meinem letzten Besuch in 2023 hier nicht geändert und das WLAN ist eingeschaltet und aktiv 🙂
Nachher entscheiden wir noch über das Essen (Taxi nach Vathy oder Vesper) 🙂 Es geht uns hervorragend, wir haben schönes Wetter und alles passt!
Über den 4. Mai, also gestern, möchte ich mal nicht so viel berichten 🙁 Es war kalt, stürmisch und hat ein paar mal geregnet.
Trotzdem haben wir das Wasserpumpensystem auf der „Agapi mas“ ins Laufen gebracht, Ankerkette und Ankerleine verlängert und auch sonst noch einige kleinere Punkte erledigt, um schnell startbereit zu sein, wenn das Wetter passt.
Abends gab es überall vor allem Lamm. Es war Ostersamstag hier in Griechenland.
Heute, 5. Mai, Ostersonntag hier in Griechenland, wurden wir nun endlich vom Wettergott verwöhnt 🙂
Bei wolkenlosem Himmel gabs zunächst Waldemars Superfrühstück:
Müsli mit Joghurt und Früchten, dazu eine Tasse frischen Aufgusskaffee! Lecker!
Nach dem Frühstück haben wir die Agapi mas endgültig seetauglich gemacht und noch das Focksegel angeschlagen:
Um die Mittagszeit ging es ab in Richtung Ost (Kalamos oder Kastos). Wir haben anfangs richtig gut Fahrt gemacht:
Eine kleine Flaute zwischendurch hat uns nicht aus der Richtung gebracht und so sind wir direkt in Richtung Kastos gesegelt.
Es war super ! Endlich segeln ! 🙂 🙂
Ich als Steuermann und links unten der Zeigefinger des Skippers 🙂
Wir konnten mit Kreuzen direkt die Hafeneinfahrt Kastos ansteuern:
Im Hafen mussten wir feststellen, dass einige Bootsführer geparkt haben wie diverse Autofahrer, die grundsätzlich mindestens 2 Stellplätze für sich beanspruchen. Wir konnten nicht anlegen.
Also sind wir kurz entschlossen wieder aus dem Hafen raus und haben Kurs auf Kalamos genommen.
Dort haben wir einen super Anlegeplatz erwischt:
Für den ersten Segeltag war das ein toller Törn mit Waldemars neuem Trimaran. Alles hat bestens funktioniert, die Yacht ist dicht und wir sind nicht abgesoffen 🙂
Hier unsere Segelstrecke am heutigen Tag:
Abends haben wir es uns bei Georges bei griechischem Salat, Tzatziki und Chicken Souvlaki gut gehen lassen. Vorher habe ich mich noch rasiert und geduscht. Das war schön 🙂
Wir sind hier direkt unter tollen Blütenbüschen gesessen:
Es ist jetzt hier kurz vor 9 Uhr abends und wir werden uns so langsam Richtung Bar und dann Richtung Koje bewegen. Morgen segeln wir weiter. Mal sehen, wie der Wind passt.
Bis bald wieder, ganz liebe Grüße aus Kalamos in Griechenland
Kalimera zusammen. Gestern, am 3. Mai, mussten wir ja noch Restarbeiten an Waldemars altem Trimaran ausführen.
Er steht bei Mitikas an einem Lagerplatz von Thakis (dem Bekannten Griechen von Waldemar). Wir haben dort alles vollends ausgeräumt und innen groß Reine gemacht. Soweit sind wir jetzt fertig geworden. Am 18. Mai kommt der Käufer und wir werden die Yacht mit ihm gemeinsam aufbauen.
Ansonsten haben wir gestern auch mal richtig gefaulenzt 🙂 Der Wind war sowieso zu stark und böig.
Am späten Nachmittag war ich noch schwimmen. Konnte aber nur knapp 5 Minuten aushalten. Das Wasser war doch ziemlich kalt. Vermutlich zu starker Wasseraustausch am Strand wegen des Windes.
In der vergangenen Nacht sind Sturmböen durchgezogen, Gegen morgens war Gewitter und Regen.
Abends waren wir noch lecker Fisch essen. Hier in Griechenland ist morgen Ostern und es gab gestern in keiner Gaststätte Fleisch! Freitag!
Auch für heute sind Sturmböen vorhergesagt, so dass wir möglicherweise erst morgen auslaufen werden. Dann sind wir aber sicherlich nicht mehr zu bremsen 🙂
Ich zeige euch mal meine „Wohnung“ hier in Griechenland.
Stehhöhe ist hier keine, aber reichlich Platz zum liegen. Es ist ganz kuschelig 🙂
Oben ist meine Ein- und Ausstiegsluke.
Soweit mal für heute. Ich melde mich wieder. Im Moment scheint die Sonne und es regnet in Strömen ! Unglaublich. Wir hoffen auf schnelle Wetterbesserung.
Gestern haben wir an der zum Verkauf stehenden „Agapi“ von Waldemar gearbeitet. Es waren noch Reparaturen am Ruder und an der Wasserpumpe erforderlich. Die konnten wir gemeinsam erfolgreich bewerkstelligen.
Danach war das Ausräumen des Trimarans zur Vorbereitung der Übergabe an den neuen Eigner angesagt. Dazu habe ich zwei Nachrichten. Die Schlechte: Wir sind nicht fertig geworden und müssen heute noch einen Tag anhängen 🙁 Die Gute: Wir haben 3 Müllsäcke mit allerhand Schnickschnack endgültig entsorgt 🙂
Wir hatten schönes Wetter und abends wurden wir sanft von den Wellen in den Schlaf geschaukelt.
Jetzt ist der 3. Mai, morgends 07:30 Uhr (bei euch ist es erst 06:30 Uhr) und ich sitze bei meinem zweiten Cappuccino in unserer Lieblingstaverne und schreibe diesen Bericht.
Wenn ich nach vorne schaue, sehe ich dieses Bild:
Also, heute nochmals an Waldemars altem Trimaran räumen und arbeiten, dann geht es aber los mit Segeln. Wir hoffen, dass dann auch die Wetterstörungen durch sind.
Wünsche Euch allen schon jetzt ein schönes Wochenende.
Heute steht die Vorbereitung des Trimaran an. Also große Bastelstunde 🙂
Da ist einiges zu tun, bis die Yacht eine solche ist und zu Wasser gehen kann.
Am Anstrengendsten ist das Aufstellen des Großmastes. Das erfolgt noch an Land, wo nach umfangreichen Vorbereitungen der Mast letztendlich mit der Trailerwinsch aufgestellt wird. Schwerstarbeit ! Ich habe mal wieder ausgesehen, als ob ich gerade aus dem Wasser gezogen wäre 🙂 Aber es hat alles gut geklappt.
Thakis hat die Agapi Mas (griechisch und heißt so etwa „große Liebe“) an den Haken genommen und neben seinem Lastkahn ins Wasser gesetzt.
Der Motor ist glatt aufs erste Mal angesprungen ! Waldemar hat die Agapi mas mit angeklappten Auslegern vorsichtig zum Steg in die Marina gefahren und dort haben wir die Restarbeiten erledigt. Z.B. die Ausleger ausgefahren.
Und so sieht dann die Yacht seeklar aus:
Ein echter Hingucker 🙂
Nachdem wir unsere Kajüten bezogen haben (ich in der Achterkabine, Waldemar im Mittelschiff) war Duschen auf dem Programm. Ich konnte es mir nicht verkneifen, noch eine Schwimmrunde im Mittelmeer zu absolvieren. Das Wasser ist zwar schon noch etwas kühl, aber es war klasse und so habe ich meine Körpertemperatur wieder auf Normalwärme bringen können 🙂
Morgen, am 2. Mai, haben wir noch einige Aufgaben zu erledigen, bevor wir dann „in See stechen“. Der alte Trimaran von Waldemar steht noch in der Schiffshalle und wir wollen noch einige kleinere Arbeiten für den neuen Eigner daran erledigen. Der kommt am 18. Mai um die Yacht zu übernehmen.
Wir haben Abends noch fein in Mitikas gegessen und sind dann schon sehr „bettreif“ in die Kojen gefallen.
Das Wetter hier ist sehr angenehm. Mittags meist über 25 Grad. Noch nicht die große Hitze aber sehr angenehm. Nachts hat es allerdings geregnet. Kleine Wetterstörungen sind auch für die nächsten 2 Tage angesagt, aber nichts, was uns beunruhigen kann 🙂
Nach ca. 840 km sind wir gut in Ancona angekommen und mussten noch 4 Stunden warten, bis wir auf die Fähre konnten.
Erst nachdem alles bis auf einen Omnibus und wir verladen war, wurden wir auf die Rampe eingewiesen. Klasse ! Da kommen wir auch gleich in Igoumenitsa als erste raus 🙂 und müssen nicht allzu sehr mit dem langen Trailer rangieren.
Schon durch die Nacht unterwegs nach Griechenland. Wir haben eine 2er-Außenkabine und schlafen die Nacht durch.
Am Morgen einen Kaffee auf der „Promenade“. Es geht uns gut 🙂
Gegen 18 Uhr Ortszeit (zu Hause + 1 Stunde) kommt Igoumenitsa in Sicht. Anlegezeit: 18:30 Uhr. Eine halbe Stunde verspätet. Wir waren 22 1/2 Stunden auf der Fähre unterwegs.
Jetzt noch gut 140 km von Igoumenitsa nach Mitika.
Dort sind wir nun nach knapp 1.000 km und 2 Tagen Reisezeit um 21:40 Uhr gut angekommen 🙂
In unserer kleinen Hafenkneipe machte uns der Wirt noch eine leckere Pizza. Anschließend ging es ab in den VW-Bus und in die Koje, wo wir wieder gut geschlafen haben.
Jetzt ist Mittwochmorgen. Wir sitzen wieder in unserer Hafentaverne. Vor uns Cappucino und warme Schoko Croissants. Es geht uns sehr gut 🙂
Nachher ist „Bastelstunde“. Wir bereiten die Agapi mas (Waldemars Trimaran) für unsere Törns vor. Erst Mast stellen und anschließend, gegen 12 Uhr, kommt Thakis (Bekannter von Waldemar) und der Trimaran wird mit Kran ins Wasser gesetzt. Hoffentlich klappt alles 🙂
Bis demnächst wieder, liebe Grüße aus dem sonnigen Griechenland
Heute geht es endlich los! Mit Waldemars neuem Trimaran nach Griechenland.
Nach etlichen Vorarbeiten wie Abholung des Trimarans in Glücksburg an der dänischen Grenze, Rumpf polieren und noch diversen Kleinarbeiten in Nimburg bei Freiburg (Monika hat auch fleißig mitgeholfen) haben wir den Trimaran am vergangenen Mittwoch noch startklar gemacht.
Heute, Sonntag, fahre ich mit dem Zug nach Freiburg.
Wie üblich war die Zugfahrt schon das erste Abenteuer 🙁
Nach Verabschiedung von Monika am Bahnhof Endersbach hatte die S2 zum Stuttgarter Hauptbahnhof schon Verspätung. In Stuttgart konnte ich den Zug nach Karlsruhe eigentlich nicht mehr erreichen. Von der S-Bahn-Station zu den Fernzügen geht es einmal mit Gepäck zu Fuß fast um den gesamten Bahnhof zu den Ferngleisen. Ich habs versucht! Tatsächlich hatte der Zug nach Karlsruhe so viel Verspätung, dass ich den gerade noch erreichen konnte!
Ich habe dann aber ausgesehen, als ob ich gerade aus dem Schwimmbad gezogen worden wäre. Ein netter Zugbegleiter hat mich gefragt, ob bei mir alles klar sei. Ich habe ausgesehen wie kurz vor dem Herzinfarkt 🙁
Er hat sich sofort um mich gekümmert, mir ein frisches Geschirrtuch zum Abtrocknen gebracht und einen halben Liter Wasser spendiert 🙂
Das war ja rührend und hat meinen Zorn einigermaßen besänftigt. Vor dem Umstieg in Karlsruhe in den ICE Richtung Freiburg hat er mich dann auch noch verpflegt:
Da der Anschlusszug nach Freiburg zuverlässig auch Verspätung hatte, war der Umstieg in Karlsruhe diesmal streßfrei 🙂
Ich bin dann eine viertel Stunde zu spät in Freiburg angekommen. War aber kein Problem. Nur noch mit der Straßenbahn Linie 1 etwa 20 Minuten durch die Innenstadt und schon war ich bei Waldemar.
Nach einem superguten Abendessen mit Grillwürsten und Nudelsalat ging es dann los nach Nimburg, Trailer anhängen und von da schnurstracks in südlicher Richtung durch die Schweiz nach Italien.
Abfahrt in FreiburgNach dem ersten Frühstückskaffee mit Hörnchen in Italien geht es weiter Richtung Ancona.
An der ersten italienischen Raststätte haben wir uns entschlossen, eine Mütze Schlaf zu uns zu nehmen. Waldemar hat unten geschlafen, ich oben im ausgeklappten Dach. Hat bestens funktioniert 🙂
So gegen 15 Uhr am Montagnachmittag sind wir nun in Ancona am Fährhafen eingetroffen. Die Fähre geht um 19:30 Uhr und wir freuen uns schon auf Griechenland.
Einen ersten Frappé habe ich mir schon mal gegönnt. Hier in Italien schmeckt der noch nicht ganz so gut wie in Griechenland ist aber doch schon recht gut genießbar.
Nach unserem Badestop in der Papagayobucht sind wir noch kurz „ums Eck“ motort und in die Marina Rubicon eingelaufen. Nach einem Stop an der Tankstelle, an der wir alles wieder ordentlich aufgetankt haben, sind wir direkt zum Anlegesteg geschippert, der für die Emotion und „unsere“ Inspiration reserviert war. Unser letztes Anlegemanöver hat natürlich wiederum hervorragend geklappt 🙂
Damit hatten wir unser Reiseziel endgültig erreicht 🙁
Jetzt habe ich noch eine Nacht auf der Inspiration. Für die kommenden 3 Tage bis zu meinem Rückflug habe ich mir ein kleines Appartement und einen Mietwagen reserviert.
Eigentlich hätte ich ja schon am Samstag zurückfliegen können, wenn ich nicht sicherheitshalber umgebucht hätte. So habe ich aber immerhin noch 3 Tage in Sonne und Wärme hinzugewonnen, die ich ebenfalls sehr genießen werde.
Der Törn von Almeria nach Lanzarote war ein großes Abenteuer! Delfine, Wasserschildkröte, fliegende Fische und nicht zuletzt auch der geangelte Speerfisch haben für Glücksmomente gesorgt, die ich nicht mehr vergessen werde. Aber auch der abgewetterte Sturm in Barbate war ein Erlebnis! Nicht zu vergessen auch unser englischer Tag mit dem Besuch der Felsen in Gibraltar und dem Kontakt mit den dort lebenden Affen war ein einmaliges Erlebnis. Die schönen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge draußen auf dem Atlantik haben sich mir ebenfalls tief ins Gedächtnis eingeprägt. Ganz besonders möchte ich mich bei unserem Skipper Jörg bedanken, der nicht nur ein guter Schiffsführer war sondern zudem noch ein Gourmet-Koch allererster Güte. Kann ich nur weiter empfehlen! Bin schon gespannt, was zu Hause meine Waage sagt 🙂 Das alles war eingerahmt von einer tollen Crew, die auf dem Atlantik ohne Kontakt zur Außenwelt zu meiner großen Familie wurde. Danke an Sonja, Ruth, Silvano und Dieter für die schöne gemeinsame Zeit und die Kameradschaft während des Törns!
Samstag, 28.10.2023
Dieter und ich sind mit dem Taxi zum Airport gefahren. Dort habe ich mir das reservierte Mietfahrzeug abgeholt und damit Dieter noch zu seiner Unterkunft in Teguise gefahren. Mein Appartement in Arrieta war etwas schwer zu finden, hat aber letztendlich doch geklappt.
Ich wohne im 1. Stock
Nach dem Einchecken hat es mich an „meine alte Wirkungsstätte“ als Drachenflieger gezogen: die Famara-Klippen.
An den Klippen bin ich oft geflogen. Das waren mit meine schönsten Drachenflüge !
Die Taverne, in der ich nach meinen Landungen am Strand gerne eingekehrt bin, gibt es noch unverändert. Da muss ich doch in Gedenken an die damalige schöne Zeit gleich mal Pimentos und Papas zu Cafè con ledge bestellen 🙂
So, das war es zu diesem Abenteuer im Lolleblog. Mein letzter Bericht. Ich werde die Zeit bis Dienstag zum Baden und Insel-Sightseeing nutzen und es mir noch gut gehen lassen.
Ganz liebe Grüße aus Lanzarote. Schön, dass ihr hier reingeschaut habt.
Montag, 23.10.2023, gegen 17 Uhr. Wir fahren los !
Der Wind hat nachgelassen. Wir haben zwar noch hohe Wellen, gehen aber davon aus, dass diese zunehmend flacher werden. Nach Segeln sieht es noch nicht aus aber wir sind optimistisch, dass wir ab ca. der halben Strecke passenden Wind haben werden und die Segel setzen können. Es bleibt uns also zunächst nichts anderes übrig, als zu motoren.
Bis Lanzarote sind es ca. 600 sm (gut 1.100 km). Wenn es gut läuft, kommen wir eventuell noch am Freitag dort an. Ich habe meinen Rückflug nach Hause ja aber vorsorglich auf Dienstag verschoben. Sonja, Ruth und Silvano von unserer Crew fliegen erst am Sonntag zurück. Dieter bleibt noch länger auf Lanzarote.
Um 17 Uhr machen wir die Leinen los und laufen aus der Marina von Barbate aus.
Zunächst übernimmt unser Skipper Jörg das Steuer.
Tschüss Barbate:
Zum ersten Mal geht es auf dem Atlantik in die Nacht hinein:
Um 21 Uhr bin ich in meine Koje gegangen und habe bis 0:30 Uhr schlafen können. Ich war mit Silvano für die erste Nachtwache von 2 Uhr bis 6 Uhr eingeteilt. Wir beide haben uns mit Steuern abgewechselt. Ich von 2 bis 3 und von 4 bis 5, Silvano hat von 3 bis 4 und von 5 bis 6 das Steuer übernommen. Wir hatten kurze und hohe Wellen, so dass wir ständig wachsam und konzentriert sein mussten, um die Wellen richtig anzusteuern, damit das Schiff dahinter nicht gleich gegen die nächste Welle kracht.
So richtig dunkel wird es bei zunehmendem Mond nie.
Ruth hat uns um 6 Uhr abgelöst. Sie hatte die Schicht von 6 bis 8, die jeweils alleine abzuarbeiten war. Ich war noch so aufgekratzt, dass ich nicht gleich schlagen konnte und ihr noch Gesellschaft geleistet habe. Kurz vor 7 Uhr habe ich sie nochmals für 10 Minuten abgelöst, da sie ihren Magen erleichtern musste (nach achtern mit dem Wind 🙂 ). Die Arme, es ging ihr aber danach wieder besser 🙂
Dienstag, 24.10.2023
Wir hatten den ganzen Tag Wind von vorne und fuhren weiter unter Motor. Von 8:30 Uhr bis 9:30 Uhr habe ich gesteuert. Wir hatten noch immer ordentliche Welle und waren konzentriert bei der Sache.
Auf unserem Schwesterschiff, der Emotion, waren zwischenzeitlich 4 der 5 Crewmitglieder seekrank. Die Skipperin, Karin, hat gefunkt, dass sie mangels Personal auf Autopilot schalten musste.
Bei uns hat es Dieter leicht erwischt. Mit einer Tablette und zwei von meinen Sea-Gum Kaugummis gegen Seekrankheit haben wir ihn aber schnell wieder flott bekommen 🙂 Auch Ruth geht es wieder gut 🙂
Sonja schläft auch an Deck ganz gut 🙂
Wir haben heute schönes Wetter und auch die Wellen werden zunehmend flacher und länger.
Unser „Familien“-Frühstück war immer ein Fest 🙂
Um 17 Uhr, also nach 24 Stunden, haben wir 142,5 nm hinter uns. Immerhin schon mal ca. 264 km. Die Strecke über die letzten 24 Stunden nennt man in der Schiffahrt übrigens Etmal. Die nächsten Tage sollten wir ein höheres Etmal schaffen.
Um 17:30 Uhr haben wir zum ersten mal knapp 130 Liter Diesel aus den Reservekanistern nachgetankt.
Und wieder geht es in den Sonnenuntergang.
Mittwoch, 25.10.2023
Wir laufen immer noch unter Motor 🙁 Entweder wir haben Wind direkt von vorne auf die Nase oder zu wenig bis gar keinen Wind 🙁
Ich habe wieder die Ruderwache von 2 bis 6 Uhr. Diesmal gemeinsam mit Sonja. Der „Dienstplan“ vermeidet, dass 2 Crew-Mitglieder aus derselben Kabine miteinander Wache haben. So kann jeweils wenigstens einer ungestört für 4 Stunden schlafen.
Um ca. 5 Uhr morgens waren wir auf Höhe von Casablanca. Wir konnten quer ab den fernen Lichtschein der Stadt erkennen.
Ab 9 Uhr ist heute Duschen angesagt.
Immer einer nach dem Anderen 🙂
Erst mit Salzwasser aus der Pütz naß gemacht, dann eingeseift, dann wieder mit Salzwasser – und am Ende mit Wasser aus unseren Tanks abgespült. Wir haben zwar einen Wassermacher an Bord, müssen aber trotzdem sparsam damit umgehen.
Um etwa 10 Uhr haben wir ca. 20 Meter quer ab eine Wasserschildkröte vorbei schwimmen gesehen. Die hat noch Wärme getankt, bevor sie dann wieder tiefer in ihr Element eintaucht.
Kurz darauf ist der erste fliegende Fisch auf unserem Boot gelandet. Wir haben ihn nicht kommen sehen sondern erst später an der Wante entdeckt. Da kam jede Hilfe zu spät 🙁
Sehr schlechter Landeplatz 🙁
Gegen Mittag hat die „Emotion“ 40 Liter Diesel angefordert. Haben wir dann gleich „schwimmend“ übergeben 🙂
Die Emotion beim Einsammeln der beiden Dieselkanister 🙂
Heute haben wir wieder versucht, mit Unterstützung der Segel mehr Fahrt zu machen. Der Wind kam jetzt von achtern. Aber kaum waren die Segel gesetzt, schlief der Wind wieder soweit ein, dass die Segel anfingen zu schlagen und wieder eingeholt werden mussten. Ein kräftiges Hoch über den Azoren wäre jetzt ganz gut. Wird aber leider nichts. Im Norden jagen noch immer die Tiefs über den Atlantik, so dass wir weiterhin unter Motor laufen müssen 🙁
Wenigstens haben wir gegen 14 Uhr „Besuch“ bekommen. Ein paar verspielte Delfine haben uns mal gezeigt, wie man sich richtig durchs Wasser bewegt 🙂
Zum Abendessen gab es Fleischbällchen und Pimentos, die ich besonders mag. Die Pimentos hatte ich schon beim letzten mal weitgehend allen weggefuttert 🙂 Diesmal waren noch für jeden 4 Stück übrig. Als wir fertig waren, hat unser Skipper Jörg noch gefragt, ob jemand noch etwas möchte. Es seien noch ein paar Reste da. Klar wollte ich noch was haben. Meinen Ruf als Vielfraß hatte ich ja ohnehin schon weg 🙂
Zu meiner großen Überraschung hat er mir dann noch einen halben Teller voller Pimentos hingestellt ! Die hatte er extra für mich zur Seite gelegt um mich zu überraschen. Das war ja fast, wie wenn ich Geburtstag hätte. Der Jörg ist schon ein toller Typ ! 🙂 Mir hat es prima geschmeckt!
Am Nachmittag hat sich Ruth noch im die Leinen gekümmert. Sie hat diese an den Enden sauber umnäht, so dass sie nicht mehr ausfransen können.
Ab 22 Uhr hatte ich wieder bis 02 Uhr Nachtwache mit Silvano. Er raucht auch 🙂 Wir haben Nachts aus dem Segler immer ein Dampfschiff gemacht 🙂
Das letzte Etmal um 17 Uhr war übrigens 159 Seemeilen! So könnten wir es sogar noch bis Freitag nach Lanzarote schaffen.
Donnerstag, 26.10.2023
Habe nach der Nachtwache bis 9 Uhr geschlafen. Dann gab es wieder ein reichhaltiges Frühstück. Eigentlich war das unterwegs immer eher Brunch 🙂 Ab 12 Uhr bis 16 Uhr hatte ich Deckswache.
Am Nachmittag hat Jörg seinen Sextanten ausgepackt und uns in der Handhabung unterwiesen. Er hat das supergut erklärt und wir haben alle mal die „Sonne geschossen“ 🙂
Wieder was gelernt 🙂 Jetzt weiß ich endlich, wie es richtig geht 🙂
Sonja hat es kaum noch unter Deck ausgehalten. Am liebsten hat sie an Deck geschlafen. Schade, dass es kein Foto von Ihrem „Absturz“ auf den Decksboden gibt 🙂 Sie lag nämlich kurz nach dem Foto am Boden! Ist einfach von einer Welle und der Schräglage von der Bank gerollt 🙂
An Deck waren wir immer mit unseren Sicherheitsleinen eingehängt.
Freitag, 27.10.2023
Es war gestern schon abzusehen, dass wir heute Lanzarote erreichen werden. Ich war für die Deckswache von 6 bis 8 Uhr eingeteilt und habe angenommen, dass ich wahrscheinlich der erste sein werde, der Lanzarote zu Gesicht bekommt.
Um 20 vor 6 empfingen mich Dieter und Silvano mit der Nachricht an Deck, dass sie bereits um 05:20 Uhr Lanzarote gesichtet haben (zumindest die Lichter auf der Nordkante der Insel).
Es vergingen noch fast 2 Stunden, bis wir Lanzarote erreicht hatten. Hier frischte nun endlich der Wind auf und wir konnten für die Strecke entlang der Insel bis in den südlichen Teil Segel setzen.
Da die Emotion knapp hinter uns war, mussten wir unsere Schiffslage durch entsprechende Gewichtsverlagerung optimieren, damit wir nicht eingeholt werden (immer wenn 2 Schiffe sich segelnd begegnen, ist Regattazeit 🙂 ).
Wir haben es geschafft und sind bis zu unserem nächsten Ziel, einer Badebucht vor unserer Zielmarina, vorne geblieben 🙂
So hatten wir wenigstens am Ende unseres Törns noch ein wenig Segelspaß.
Das Wasser hat gut 25 bis 26 Grad !
Soweit mal meine Zusammenfassung bis zur Ankunft in der Badebucht auf Lanzarote. Für heute soll es damit genug sein. Morgen werde ich nochmals zur Marina hier und meinen Tagen auf der Insel berichten.